Samstag, 24. Dezember 2011

Heilige Wihennechten

"Der Lebkuchenbäckerin um Lebkuchen zu Weihnachten", findet sich unter den jährlichen Ausgaben in den Rechnungsbüchern der Straßburger Münsterbauhütte des 15. Jahrhunderts. Hier wurden Lebkuchen also bereits wie heute an Weihnachten verzehrt. In Ulm erhält der Baumeister ein "wihennächtig hun", ein Huhn zu Weihnachten, sicherlich eine schöne Abwechslung zu den herbstlichen Speisen aus Sauerkraut mit Würsten, Schlehenkompott, Brot und Suppe. Geschenke werden zu der Weihnachtszeit gleichfalls verteilt. Die Frau des Baumeisters erhält in Straßburg einen seidenen Schleier, was durchaus den sozialen Status des Architekten des Münsterbaus andeutet. Praktische Geschenke erhalten die Chorherren und Pfleger. Handschuhe und Messer, womöglich aus der hauseigenen Schmiede, werden verteilt. Der Aberglauben, dass Messer die Freundschaft zerschneiden muss deutlich jünger sein.

Ich wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest, guten Appetit beim Essen des Weihnachtshuhnes, das heute ja oft durch die größere Weihnachtsgans ersetzt wurde, beim Naschen von Lebkuchen und anderem Weihnachtsgebäck und viel Spass beim Schenken und Beschenktwerden von praktischen und unpraktischeren Geschenken!